Die ersten Lokomotiven dieser
E-Lok-Baureihe (10 Stück) trafen im Oktober 1965 beim
Bahnbetriebswerk Ingolstadt ein. Sie wurden für die
schweren Ganzzüge von und zu den neu errichteten
Raffinerien in Ingolstadt und Umgebung benötigt. Im
Jahre 1966 trafen sieben weitere dieser Lokomotiven
vom BW München-Ost ein. Bis Mai 1974 erhöhte sich
der Bestand nicht, aber als im Juni 1974 das BW
München-Ost aufgelöst wurde, gab man 13 weitere
194-er nach Ingolstadt ab. 1979 erhielt man noch 4
Maschinen des BW Freilassing, 1980 drei aus Nürnberg.
Die Einsatzpläne brachten die
Maschinen auf allen Hauptbahnen bis nach Innsbruck und
zum Brenner im Süden. Im Norden wurde bis Mannheim
und Mainz gefahren. Ebenfalls ein Haupteinsatzgebiet
der 194-er waren die Züge zu den Zuckerfabriken nach
Regensburg und Rain am Lech. Weitere Arbeit bescherte
den "Krokodilen" auch die Firma Audi durch
Ganzzüge vom Werk Ingolstadt und Leerzüge zurück.
Berichtet werden muß auch von
ihren Einsätzen als Schiebelokomotive auf der
DB-Strecke Ulm-Stuttgart an der Geislinger Steige.
Hier galt es schwere Güterzüge nachzudrücken. Auch
im Reisezugverkehr wurde die E 194 des BW Ingolstadt
eingesetzt, so z.B. vor Nahverkehrszügen zwischen
Ingolstadt und Regensburg.
Als sich 1983 die Aufgabe der
E-Lok-Unterhaltung beim BW-Freilassing abzeichnete,
erhielt man zum Sommerfahrplanwechsel die 13 Maschinen
dieses BW´s. Mit der Aufgabe der E-Lok-Unterhaltung
beim BW-Augsburg Ende Januar 1986 trafen 12 Stück
194-er am 01.02.86 ein. Somit erreichte der Bestand im
BW-Ingolstadt seinen Höchststand von 51 Maschinen.
Waren in den Jahren 1978, 1983,
1984 und 1985 nur einzelne Lokomotiven (8 Stück),
hauptsächlich wegen Schäden oder Erreichen der
Laufkilometergrenze nach AW-Aufenthalt ausgemustert
worden, endete die Einsatzzeit bis zum Jahresende 1986
für 11 weitere Maschinen. Im Frühjahr 1987 wurden
nochmals 10 zum Teil schadhafte Lokomotiven
ausgemustert. Zum 27.09.87 wurden 5 weitere Krokodile
Z-gestellt. Der nun auf 25 Maschinen gesunkene
Bestand, ohne die seit Januar 1987 eingesetzten 10
Nürnberger Leihloks, reduzierte sich bis Ende 1987
auf 17 Loks. Erstmals mußten auch betriebsfähige
Loks gemäß einer DB-Verfügung abgestellt werden.
Die schleppende Abnahme der neuen
E-Lok Baureihe 120 sollte die Planeinsätze der 194-er
bis zum Mai 1988 verlängern. Als Anfang 1988 nur noch
10 Lokomotiven und 8 Leihloks im Dienst standen,
gingen die Einsätze bei der DB in die letzte Runde:
Waren am Freitag dem 27. Mai 1988 noch 14 Loks im
Einsatz, reduzierte sich diese zum Samstag den
28.05.88 auf 7 und schließlich zum Sonntag dem
29.05.88 auf zwei. Letzte Einsatzlokomotive waren die
194 112 und 194 158. Mit der Ausmusterung der letzten
Lokomotiven z
Von den ehemals 124 Lokomotiven
hatten im Laufe der 23 Jahre Einsatzzeit 59 Maschinen
in Ingolstadt ihre letzte Heimat gefunden. Älteste
Lok wurde E 194 018-8, die 47 1/2 Jahre im Dienst
stand.
Heute gibt es nur noch die 194 051,
die die Stadt Singen als Denkmal-Lok gekauft hat. Eine
zweite Ingolstädter, die 194 080-8 steht seit 1990 im
Eisenbahn-Museum in Bochum-Dahlhausen. Die allerletzte
Lok, die Ingolstadt ohne eigene Kraft verließ, war
194 091-5, die am 23.03.1992 zur Fa. Dück Schrott KG
nach München-Pasing gebracht wurde. Der Autor bemühte
sich übers Jahr 1992 um den Erhalt dieser Lok und hat
das Auto & Technik Museum in Sinsheim auf diese Lok
aufmerksam gemacht
Tschüß Krokodil, Du zogst den
Ingolstädter Aufschwung!
194 158 in Freilassing
194 158 in Ingolstadt-Nord
194 158 in Bad Reichenhall
194 051 im Umschlagbhf
Frankfurt-Ost
194 158 auf Sonderfahrt im
Voralpenland - Überholung durch Intercity
Innsbruck-München mit BR120
Blick aus dem Führerstand der 194 158 Richtung München bei Oberstimm
- Begegnung mit ICE3